Schwimmpflanzen als Mittel gegen Algen

Schwimmpflanzen sind auf Grund des teils großen und verzweigten Wurzelwerks nicht nur sehr dekorativ und bieten Jungtieren Schutz, sie eigenen sich auch optimal für den Kampf gegen Algen im Aquarium.

Welcher Aquarianer kennt diese Problematik nicht: Langsam aber sicher machen sich Algen in der geliebten Unterwasserwelt breit. Erst beginnt es mit einigen kleinen Fäden an den oberen Spitzen der Aquarienpflanzen und nach ein paar Tagen sind ganze Blätter übersät mit einem grünen Pelz. Bei Aquarien, welche gerade frisch angelaufen sind und noch nicht so lange stehen kommt dies natürlich häufiger vor, jedoch können auch bereits gut eingefahrene Becken betroffen sein, sollte beispielsweise die Fütterung der Bewohner geändert oder die Beleuchtung erneuert bzw. verändert worden sein. Auch kann es passieren, dass sich ein größerer Bewohner verabschiedet und man dies mitunter gar nicht bemerkt, da sich die Überreste irgendwo hinter Steinbergen befinden. Die Liste der Gründe für das Auftreten von Algen im Aquarium ist bekanntermaßen lang und darauf soll an dieser Stelle auch gar nicht weiter eingegangen werden, da wir den Fokus einen sehr praktischen und auch noch schön anzuschauenden Helfer bei Algenproblemen richten wollten: Schwimmpflanzen!

Die Auswahl an verschiedenen Schwimmpflanzen ist mittlerweile, wie bei allen anderen tropischen Wasserpflanzen, enorm und es haben sich in den letzten Jahren viele Exoten in die Reihe der in Aquarien gepflegten Schwimmpflanzen eingereiht. Eingehen wollen wir hier nun auf die bekanntesten Arten.

 

Muschelblume - Pistia stratiotes

Die Muschelblume ist eine der beliebtesten Schwimmpflanzen und wird bereits seit Jahrzehnten in heimischen Aquarien gepflegt. In den warmen Monaten, wenn die Temperaturen im Freien kostant über 10°C bleiben, lässt sie sich auch sehr gut im Teich halten. Dort wird sie dann auch wesentlich größer als im Aquarium und kann unter optimalen Bedingungen leicht 30 cm im Durchmesser erreichen.
Im Aquarium pendelt sich die Größe bei ca. 10 bis 15 cm ein. Wichtig bei der Haltung im geschlossenen Becken ist, dass sich unter der Abdeckung keine Hitze staut und auch keine Stau- oder Tropfnässe bildet, da die Muschelblumen diese beiden Faktoren sehr schlecht vertragen und sie mit gelben, absterbenden Blättern und Kümmerwuchs quittieren. Auch sollte die Strömung nicht zu stark sein, da die filigranen, teils bis 20 cm lagen Wurzeln sonst leicht Schaden nehmen und abbrechen.
Der Nährstoffhunger der Muschelblume ist viel besagt und vor allem Makronährstoffe wie Phosphat und Nitrat werden, dank der raschen Vermehrung über Ableger, sehr schnell aus dem Wasser aufgenommen. Die zusätzliche Gabe von Eisendünger bzw. Komplettdünger lässt die Blätter noch kräftiger und größer werden.

Muschelblume Pistia stratiotes

 

Büschelfarn – Salvinia auriculata

Der Büschelfarn gehört zu den wohl robustesten Schwimmpflanzen. Er stellt weder große Ansprüche an die Beleuchtung, noch an das Nährstoffangebot und passt sich mit seinem Wuchs sehr schnell an die gegebenen Umstände an.
Entsprechend bedient er sich auch an den vorhandenen Nährstoffen im Wasser und vermehrt sich, einmal an die Verhältnisse angepasst, sehr schnell über seitliche Triebe, welche nach einer gewissen Länge in der Strömung auseinander brechen. Gerade bei Aquarien, in denen Pinselalgen zum Problem wurden, haben wir beobachten können, dass nach ca. drei bis vier Wochen ein deutlicher Rückgang der Algen zu beobachten war und auf den neu gebildeten Blättern der Wasserpflanzen keine Algen mehr zu sehen waren.

Büschelfarn Salvinia auriculata

 

Südamerikanischer Froschbiss - Limnobium laeviga

Der Südamerikanische Froschbiss wird auch schon seit langer Zeit in Aquarien gepflegt und hat sich, neben der Muschelblume, zu einer Art Standardschwimmpflanze entwickelt. In den warmen Sommermonaten lässt er sich auch sehr gut um Gartenteich kultivieren und wird hier naturgemäß eine Nummer größer als im Aquarium.
Am besten entwickelt sich der Froschbiss bei leichter Strömung freischwimmend, so dass seine schwammigen Blätter nicht untergetaucht werden, da diese sonst leicht anfangen zu modern und abzusterben. Bei entsprechend starker Beleuchtung stellt sich sehr schnell ein schneller Wuchs und eine entsprechende Vermehrung über seitliche Ableger ein.
Er ist sehr gut für geschlossene Aquarien geeignet, da er nicht empfindlich gegenüber gestauter Hitze ist und ihm Tropfnässe durch kondensiertes Wasser nichts ausmacht. Die Wassertropfen perlen einfach an den glatten Blättern ab.
Gegen Algen wirkt er unserer Erfahrung nach vor allem bei starker Beleuchtung, da das Wachstum dann entsprechend schnell ist und der Nährstoffbedarf der Pflanze steigt. Daher sollte darauf geachtet werden, dass die Algen anfangs nicht ebenfalls durch die starke Beleuchtung profitieren.

Südamerikanischer Froschbiss Limnobium laeviga

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